Wann verwende ich Rollenbock, wann Unterstellbock – und was ist der Unterschied?
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, als ich zum ersten Mal mit einer Kreissäge gearbeitet habe. Stolz stand das frisch gekaufte Gerät auf der Werkbank, ein langes Holzbrett daneben, bereit zum Zuschnitt. Ich richtete alles aus, hielt das Brett fest, schaltete die Säge ein – und dann… ruckelte das Ende des Bretts weg, verkantete sich, und ich musste im letzten Moment abbrechen. Kein Verletzungsdrama, zum Glück. Aber es war einer dieser Momente, in denen man merkt: Irgendwas fehlt. Später habe ich gelernt, was genau – ein Rollenbock. Oder war es doch ein Unterstellbock?
Das war der Anfang eines langen Weges durch die Welt der „Böcke“. Unterstellbock, Rollenbock, Klappbock, Montagebock – alles klingt gleich. Und trotzdem macht es einen gewaltigen Unterschied, welches Teil man wofür verwendet. Viele machen es sich zu einfach und denken: „Hauptsache, das Werkstück liegt irgendwo drauf.“ Aber ehrlich: So entsteht weder saubere Arbeit, noch sicheres Arbeiten.
Deshalb möchte ich heute mit dir genau diese Frage klären – ausführlich, praxisnah und mit einem klaren Blick auf zwei Produkte, die ich selbst getestet habe: den Lemodo Unterstellbock YT005 und den Lemodo Multifunktions-Rollenbock YT006.
Wozu überhaupt ein Bock? Und warum reicht nicht einfach ein Tisch?
Diese Frage höre ich oft. Und sie ist berechtigt. Schließlich haben die meisten von uns irgendeine Ablagefläche, eine Werkbank oder notfalls den Fußboden. Doch hier beginnt schon das Problem: Werkstücke – vor allem längere, unhandliche – müssen nicht nur „irgendwo“ liegen, sondern stabil, ergonomisch sinnvoll und der jeweiligen Arbeit angepasst.
Ein Tisch ist starr. Und vor allem: nicht höhenverstellbar. Wer z.B. Türen lackieren will, muss sie auf eine angenehme Höhe bringen – kein Problem mit einem höhenverstellbaren Unterstellbock. Wer hingegen lange Latten, Rohre oder Bretter zuschneidet, merkt schnell: Das Material muss nicht nur aufliegen, sondern sich mitbewegen. Genau dafür ist ein Rollenbock gedacht.
Die beiden Werkzeuge erfüllen also vollkommen unterschiedliche Zwecke – was viele erst dann merken, wenn es zu spät ist. Oder wenn sie wie ich ein verkantetes Brett von der Kreissäge retten müssen...
Unterstellbock: Stabilität für ruhige Hände
Der Unterstellbock – auch Arbeitsbock genannt – ist der Klassiker. Zwei davon plus eine Bohle, und schon hat man eine improvisierte Werkbank. Aber das ist nur der Anfang. Ich nutze sie, um Werkstücke auf angenehme Arbeitshöhe zu bringen, etwa beim Schleifen, Lackieren oder Montieren.
Was mir besonders gefällt: der YT005 von Lemodo. Robust, höhenverstellbar von 80 bis 130 cm, und mit satten 200 kg Traglast pro Bock. Damit kannst du problemlos auch massive Türen oder Arbeitsplatten darauf ablegen. Die Verarbeitung ist solide – kein Gewackel, kein Verziehen. Und durch die Klappfunktion lässt er sich sogar im Kofferraum verstauen. Wenn du dir eine mobile Werkbank bauen willst, ist das Ding Gold wert.
→ Zum Produkt
Was ich dabei gelernt habe: Unterstellböcke sind echte Allrounder – solange du statische Arbeiten machst. Alles, was sich nicht bewegen soll, ist hier bestens aufgehoben. Aber wehe, du versuchst darauf, ein 3-Meter-Brett zu sägen… das endet in Frust. Warum? Weil das Material blockiert, verkantet oder wegrutscht. Das führt uns direkt zum nächsten Punkt.
Rollenbock: Beweglichkeit mit System
Wenn ein Werkstück nicht nur stabil liegen, sondern sich auch bewegen soll, dann brauchst du einen Rollenbock. Klingt einfach, ist aber ein echter Gamechanger – vor allem, wenn du lange Latten oder Rohre mit einer Tischkreissäge bearbeiten willst. Der Rollenbock unterstützt das Material von einer Seite, sodass es gleiten kann, ohne Druck, ohne Reibung, ohne Risiko.
Der YT006 von Lemodo ist dafür mein Favorit. Warum? Weil er nicht nur eine einfache Rolle bietet, sondern gleich vier Funktionen:
- Flache Standardrolle
- V-Rolle – perfekt für Rohre und Rundmaterial
- Kugelkopf – ermöglicht Bewegung in alle Richtungen
- Klassische Bockauflage
Und das alles in einem Gerät! Dazu ist er höhenverstellbar (83–129 cm), klappbar, tragfähig bis 200 kg (Bock), 100 kg (Rolle), bzw. 45 kg (V-Auflage). Ich habe ihn an der Tischkreissäge getestet – ein Unterschied wie Tag und Nacht. Das Material gleitet fast schwerelos, die Hände bleiben ruhig, der Schnitt wird präzise.
→ Zum Multifunktions-Rollenbock
Was mir auffiel: Viele unterschätzen die Unterschiede in der Auflage. Eine V-Rolle ist z.B. ideal für Rohre – das Werkstück zentriert sich quasi von selbst. Die Kugelaufnahme dagegen ist ideal, wenn du eine Oberfläche bearbeiten willst, ohne sie ständig neu auszurichten. Ich nutze sie z.B. beim Fräsen von Holzplatten. Einmal auflegen – und dann drehen, schieben, korrigieren… ganz ohne Anheben.
Der Unterschied in einem Satz? Bewegung vs. Ruhe.
Vielleicht kann man es so zusammenfassen:
Ein Unterstellbock ist da, wenn du willst, dass dein Werkstück bleibt, wo es ist. Ein Rollenbock, wenn du willst, dass es sich bewegt.
Das klingt banal. Ist es aber nicht. Denn wer die falsche Unterlage wählt, arbeitet ineffizient – oder gefährlich. Ein Brett, das sich verkantet, eine Platte, die beim Lackieren verrutscht – all das sind typische Folgefehler. Und sie sind zu vermeiden, wenn man das passende Werkzeug wählt.
Interessant ist auch: Es geht nicht darum, entweder Rollen- oder Unterstellbock zu haben. Die besten Ergebnisse erzielst du mit einer Kombination aus beiden. Ich habe mir z.B. zwei YT005-Unterstellböcke plus eine stabile Bohle als Werkbank gebaut – und ergänze das Ganze je nach Bedarf mit einem oder zwei YT006-Rollenböcken. So habe ich maximale Stabilität UND Beweglichkeit, je nach Projekt.
Und was ist mit Sicherheit?
Ein Thema, das viele ignorieren – bis etwas passiert. Böcke, egal ob mit Rolle oder ohne, müssen richtig eingestellt sein. Das heißt:
- Höhe muss exakt zum Hauptarbeitsgerät passen (Säge, Fräse etc.)
- Alle Sicherungen eingerastet
- Traglast beachten (vor allem bei Rollen und Kugelköpfen!)
Ich hatte mal den Fall, dass ich eine zu schwere Holzplatte auf den Kugelkopf des YT006 gelegt habe. Nichts passiert – aber ich habe gemerkt: Da kommt die Mechanik an ihre Grenzen. Seitdem prüfe ich vorher genau, wie viel Gewicht auf welche Auflage kommt. Und ich plane meine Arbeit so, dass ich nie mehr als nötig an einem Bock „ablege“.
Kleiner Tipp aus der Praxis: Rollflächen regelmäßig reinigen. Staub, Leimreste oder Holzspäne sorgen sonst für hakelige Bewegungen – und genau das will man ja mit einem Rollenbock vermeiden. Auch wichtig: Böcke trocken lagern, vor allem wenn sie viel draußen im Einsatz sind. Das schützt nicht nur vor Rost, sondern auch vor wackeligem Verhalten, wenn sich Metallteile verzogen haben.
Fazit? Du brauchst beide.
Wenn du ernsthaft arbeitest – egal ob als Handwerker, Heimwerker oder im Gartenbau – kommst du langfristig nicht an beiden Varianten vorbei. Der Unterstellbock ist der Fels in der Brandung, der Rollenbock der flinke Assistent. Ich nutze mittlerweile beide parallel – mal mehr den einen, mal mehr den anderen. Aber nie nur einen allein.
Und weißt du was? Seitdem hat sich kein Brett mehr verkantet. Kein Rohr mehr weggeschoben. Keine Tür mehr verrutscht. Und mein Rücken dankt mir die Höhenverstellung jedes Mal aufs Neue.
Wenn du also gerade darüber nachdenkst, dir einen „Bock“ zuzulegen – nimm nicht irgendeinen. Und schon gar nicht nur einen. Investiere in ein gutes Set. So wie den Lemodo YT005 als Unterstellbock und den YT006 als Rollenbock. Dann bist du auf der sicheren Seite – technisch, ergonomisch und emotional.
Denn ja, es macht einen Unterschied. Einen verdammt großen sogar.