Wie verlegt man Unkrautvlies richtig?
Es fängt oft harmlos an. Ein paar Halme hier, ein bisschen Grün da. Vielleicht denkst du dir noch: Ach, das zieh ich später raus. Doch ehe du dich versiehst, hat sich das Unkraut wie ein alter Bekannter ausgebreitet – hartnäckig, wild entschlossen, jede Lücke im Beet zu erobern. Und genau da kommt das Unkrautvlies ins Spiel. Es ist keine Wunderwaffe – aber nah dran. Vorausgesetzt, du weißt, wie man es richtig einsetzt.
Das Thema scheint auf den ersten Blick simpel: Vlies ausrollen, Mulch drauf, fertig. Aber so einfach ist es eben nicht. Denn zwischen „drauflegen“ und „dauerhaft schützen“ liegen Welten. In diesem Beitrag erfährst du nicht nur, wie du Unkrautvlies korrekt verlegst, sondern auch, warum es funktioniert, was du beachten musst und wo die typischen Stolperfallen liegen. Kurz: alles, was du wissen musst, um das Maximum aus deinem Garten herauszuholen – und das Unkraut in seine Schranken zu weisen.
Warum überhaupt Unkrautvlies?
Unkrautvlies ist im Prinzip eine Barriere. Es lässt Wasser und Luft durch, blockiert aber das Licht – und genau das brauchen Unkräuter zum Keimen. Kein Licht, kein Leben. So einfach ist das. Gleichzeitig schützt das Vlies den Boden vor Erosion, speichert Feuchtigkeit und erleichtert die Gartenpflege enorm. Doch sein eigentlicher Wert liegt in der Zeit, die du nicht mehr mit Jäten verbringst. Viele Gärtner sprechen nach der ersten Saison von einem „Gamechanger“. Klingt hochtrabend? Vielleicht. Aber warte, bis du deinen ersten Sommer ohne Giersch hinter dir hast.
Der Weg zum perfekten Beet beginnt unter der Oberfläche
Bevor du überhaupt an das Vlies denkst, musst du den Boden vorbereiten. Und das ist mehr als nur ein bisschen Harken. Denn wenn Wurzeln von Quecke oder Löwenzahn unter dem Vlies bleiben, treiben sie wieder aus – direkt durch das Material. Deshalb: alles raus, wirklich alles. Nimm dir die Zeit, alle Wurzeln sorgfältig zu entfernen. Lockere den Boden, entferne Steine und alte Pflanzenreste. Je glatter und sauberer die Fläche, desto wirksamer der spätere Schutz.
Eine feinkrümelige, leicht verdichtete Oberfläche ist ideal. Und wenn du’s wirklich gründlich machen willst: leg eine dünne Sandschicht unter das Vlies. Sie verbessert die Drainage und verhindert, dass sich Feuchtigkeit staut – ein häufiger Grund für Fäulnis oder Pilzbildung unter dem Vlies.
So verlegst du Unkrautvlies richtig – Schritt für Schritt
Jetzt kommt der eigentliche Akt – das Verlegen. Und obwohl es keine Wissenschaft ist, gibt’s doch ein paar goldene Regeln:
- Zuschneiden: Miss deine Fläche grob aus und schneide das Vlies großzügig zu. Lieber zu groß als zu klein – überstehende Ränder kannst du später immer noch einkürzen.
- Ausrollen und Überlappen: Beginne an einer Seite und rolle das Vlies aus. Achte darauf, dass die Bahnen sich überlappen – mindestens 10, besser 15 Zentimeter.
- Fixieren: Mit Erdankern oder Haken befestigst du das Vlies im Boden. Alle 50 bis 70 cm ist ein guter Abstand. Achte besonders auf die Ränder.
- Anpassen an Hindernisse: Rund um Bäume oder Sträucher schneidest du das Vlies kreuzförmig ein. Die Ecken kannst du leicht hochklappen, die Pflanze einsetzen und die Ränder wieder andrücken.
- Abdecken: Eine Schutzschicht obendrauf ist Pflicht. Rindenmulch, Kies, Split oder Hackschnitzel – je nach Gartenstil. Mindestens 5 cm dick.
Pflanzlöcher? Kein Problem – wenn du’s richtig machst
Du willst dein Beet nicht einfach zupflastern, sondern auch bepflanzen? Kein Problem – das geht. Wichtig ist nur, dass du für jede Pflanze ein gezieltes Kreuz in das Vlies schneidest, statt ein ganzes Loch herauszunehmen. Die Pflanze wird eingesetzt, das Vlies eng wieder an die Basis gedrückt – so bleibt die Fläche möglichst lichtdicht.
Ein Tipp aus der Praxis: Lass etwas Vlies auf Vorrat übrig. Wenn du später nochmal was einsetzen willst, kannst du kleine Flecken nachträglich verstärken oder flicken.
Die drei häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest
- Unkraut nicht entfernt: Wurzeln, die unter dem Vlies bleiben, sind wie tickende Zeitbomben.
- Keine oder zu geringe Überlappung: Selbst kleine Lücken zwischen den Bahnen sind potenzielle Eintrittspforten.
- Keine Deckschicht: Ohne Schutz wird das Material spröde, reißt – und das Unkraut kommt zurück.
Langlebigkeit und Pflege: Wie lange hält Unkrautvlies wirklich?
Hochwertiges Unkrautvlies – wie das Unkrautvlies von Lemodo – hält in der Regel fünf bis zehn Jahre. Vorausgesetzt, es wurde richtig verlegt und geschützt. Je stärker die Beanspruchung durch Sonne, Wasser oder mechanische Belastung, desto kürzer die Lebensdauer.
Eine regelmäßige Kontrolle hilft: Schau einmal im Jahr, ob das Vlies verrutscht ist, ob sich neue Pflanzen durchdrücken oder ob sich die Deckschicht abgetragen hat. Nachbessern ist kein Hexenwerk – und spart langfristig Zeit.
Fazit: Unkrautvlies ist kein Zaubertrick – aber verdammt nah dran
Wenn du es richtig machst, wird Unkrautvlies dein bester Freund im Garten. Es spart dir Arbeit, Zeit, Nerven. Es hilft dir, Ordnung zu halten, ohne ständig eingreifen zu müssen. Und es schenkt dir den vielleicht größten Luxus im Garten: Kontrolle. Nicht über alles – aber über das, was unter deinen Füßen wächst. Oder eben nicht.
Was mir dabei auffällt? Die besten Lösungen sind oft die einfachsten. Ein Gewebe, das Licht abhält – mehr braucht es nicht, um aus einem wilden Beet eine gepflegte Fläche zu machen. Doch wie immer liegt der Teufel im Detail. Und genau deshalb lohnt es sich, zu wissen, wie man’s richtig macht.