Was pflanze ich im September am besten in mein Hochbeet?
Der September läutet nicht nur den meteorologischen Herbst ein – er ist auch ein hervorragender Monat, um dein Hochbeet noch einmal richtig produktiv zu machen. Auch wenn viele Gemüsepflanzen nun bereits geerntet sind, bedeutet das keinesfalls, dass dein Hochbeet in die Winterpause gehen muss. Im Gegenteil: Gerade jetzt kannst du robuste, kälteresistente Kulturen aussäen, die dir eine späte Ernte im Herbst oder sogar eine frühe im kommenden Frühjahr ermöglichen.
In diesem ausführlichen Beitrag erfährst du, welche Gemüse du im September säen kannst, wie du sie pflegst und was du bei Standort, Boden und Witterung beachten solltest. Besonders im Fokus stehen: Winterspinat, Feldsalat und Winterportulak – drei Stars unter den Herbst- und Winterkulturen.
Warum das Hochbeet im September noch bepflanzen?
Ein Hochbeet bietet viele Vorteile, die gerade im Herbst besonders zum Tragen kommen. Die darin enthaltenen organischen Schichten erzeugen eine gewisse Wärme, was den Pflanzen hilft, auch bei sinkenden Temperaturen weiterzuwachsen. Zudem ist der Boden im Hochbeet meist besonders locker und nährstoffreich – das unterstützt junge Pflanzen und begünstigt die Keimung auch bei geringerer Sonneneinstrahlung.
Ein weiterer Pluspunkt: Die meisten Spätsommer- und Herbstkulturen sind pflegeleicht, haben kurze Kulturdauern oder überwintern im Beet. Dadurch kannst du deinen Ertrag aus dem Hochbeet deutlich verlängern – sogar bis in den Winter hinein. So bleibt dein Garten aktiv, selbst wenn andere Beete bereits ruhen.
Aussaat im September: Diese Sorten eignen sich besonders
🌱 Winterspinat – robuster Allrounder für Herbst und Frühjahr
Aussaat & Standort: Winterspinat ist eine der besten Kulturen für den September. Die Aussaat erfolgt ab Anfang bis spätestens Ende des Monats. Wähle für den Spinat einen halbschattigen bis sonnigen Standort in deinem Hochbeet – ideal ist ein Platz, der im Winter etwas geschützter liegt. Der Boden sollte tiefgründig, locker und humusreich sein.
Ziehe flache Saatrillen mit 25–30 cm Abstand und säe die Samen in 5–8 cm Abständen direkt ins Beet. Bedecke sie mit etwa 2 cm Erde. Achte darauf, die Erde gleichmäßig feucht zu halten – insbesondere in der Keimphase. Wenn der September sehr trocken ist, solltest du regelmäßig nachgießen.
Pflege: Spinat ist pflegeleicht, benötigt aber ausreichend Feuchtigkeit, um gut zu wachsen. In den ersten Wochen solltest du regelmäßig unkrautfrei halten, damit die jungen Pflanzen nicht unterdrückt werden. Düngen musst du bei einem gut vorbereiteten Hochbeet in der Regel nicht mehr. Wenn du im Frühjahr eine zweite Ernte anstrebst, empfiehlt sich ein leichter Winterschutz (z. B. Vlies).
Reifezeit: Abhängig vom Aussaatzeitpunkt kannst du im späten Oktober/November bereits erste junge Blätter ernten. Überwinterter Spinat treibt im Frühjahr erneut aus und liefert eine zweite Ernte ab März/April.
🌿 Feldsalat – klassischer Wintersalat mit viel Aroma
Aussaat & Standort: Feldsalat gehört zu den Klassikern unter den Herbstkulturen. Die Aussaat erfolgt am besten zwischen Ende August und spätestens Mitte/Ende September. Je früher du aussäst, desto größer sind die Rosetten bis zur Ernte. Feldsalat bevorzugt sonnige bis halbschattige Standorte und kommt auch mit leicht kühlen Temperaturen gut zurecht.
Ziehe flache Rillen mit 10–15 cm Abstand und streue die Samen möglichst dünn. Feldsalatsamen sind Lichtkeimer – bedecke sie daher nur hauchdünn mit Erde oder drücke sie leicht an. Halte die Aussaat gleichmäßig feucht. Staunässe solltest du vermeiden, da sie zur Fäulnis führen kann.
Pflege: Feldsalat ist sehr genügsam. Wichtig ist regelmäßiges Gießen bei Trockenheit und das Freihalten von Beikräutern. Da die Pflanzen recht langsam wachsen, brauchen sie freie Fläche, um sich gut zu entwickeln. Nach der Keimung kannst du bei Bedarf ausdünnen, um kräftige Rosetten zu erhalten.
Reifezeit: Je nach Witterung kannst du bereits nach 8–10 Wochen mit der Ernte beginnen – also ab November. Feldsalat ist frosthart und kann bei milder Witterung auch im Winter geerntet werden. Ein Vlies schützt vor starken Frösten.
🍀 Winterportulak – vitaminreicher Geheimtipp
Aussaat & Standort: Winterportulak, auch Postelein genannt, ist eine noch wenig bekannte, aber extrem wertvolle Pflanze für die kalte Jahreszeit. Die Aussaat erfolgt ab Anfang September bis Oktober direkt ins Hochbeet. Postelein bevorzugt kühle Temperaturen und wächst bei mildem Herbstwetter zügig. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein, der Boden locker und humos.
Ziehe flache Reihen mit etwa 15 cm Abstand und streue die Samen breitwürfig oder in Linie. Da Winterportulak ebenfalls ein Lichtkeimer ist, darfst du die Samen nicht mit Erde bedecken – leicht andrücken genügt. Anschließend gut angießen.
Pflege: Postelein ist besonders pflegeleicht. Die Keimung kann etwas unregelmäßig erfolgen, also Geduld mitbringen. Halte den Boden unkrautfrei und leicht feucht. Ein leichtes Abdecken mit Gartenvlies schützt die Jungpflanzen bei frühem Kälteeinbruch.
Reifezeit: Je nach Witterung erfolgt die erste Ernte ab Ende Oktober. Im Hochbeet lässt sich Winterportulak bis in den Februar hinein ernten – ideal als vitaminreiche Ergänzung im Winter.
Was du im September außerdem beachten solltest
Im September spielt das Wetter oft verrückt: sonnige Tage wechseln sich mit kühlen Nächten ab, und die ersten Herbststürme lassen nicht lange auf sich warten. Um dein Hochbeet optimal zu nutzen, solltest du jetzt nicht nur aussäen, sondern auch vorbereiten:
- Erde auffüllen & lockern: Nach der Sommersaison kann das Substrat im Hochbeet zusammengesackt oder ausgelaugt sein. Lockere die obere Schicht vorsichtig auf und fülle mit Kompost oder Hochbeeterde nach.
- Winterschutz planen: Überlege jetzt schon, wie du frostempfindliche Kulturen abdecken möchtest. Gartenvlies, Laub, Reisig oder Frühbeetaufsätze sind sinnvolle Helfer.
- Fruchtfolge beachten: Achte darauf, dass auf Starkzehrer wie Tomaten oder Zucchini nun Schwachzehrer folgen. Spinat und Feldsalat sind hier ideal, da sie den Boden nicht auslaugen.
Fazit: September ist kein Schluss – sondern Neustart
Auch wenn die Hauptsaison im Garten langsam ausklingt, ist dein Hochbeet im September längst nicht am Ende. Im Gegenteil: Mit Spinat, Feldsalat und Winterportulak bringst du neue Frische ins Beet – und sorgst dafür, dass deine Anbaufläche das ganze Jahr über genutzt wird. Gerade in Zeiten steigender Lebensmittelpreise und wachsender Lust auf Selbstversorgung lohnt es sich, jede Saison bestmöglich zu nutzen.
Mit der richtigen Pflege und einer cleveren Sortenauswahl kannst du selbst im Winter noch frisches Grün aus dem eigenen Hochbeet genießen. Und spätestens im Frühjahr wirst du dir selbst danken, dass du im September noch einmal gesät hast.